KOLLABORATIVE, KOLLEKTIVE, AKTIVISTISCHE ANSÄTZE IN KÜNSTLERISCH-ÄSTHETISCHEN PRAKTIKEN DER COMMUNITY ARTS. ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG EINES FORSCHUNGSPROJEKTS

Auftakt: Who Cares About Paradise?

Event Performance Gespräch Workshop

Apthk lab, ComArts, Maria Schleiner, Swantje Lichtenstein, Paula Pedraza, Maria Wildeis, Andara Shastika, Pelitos Locos, Mur Mur, Lo llevamos rizo

Wild Hairs visiting ComArts: Hybrider Workshop und Performance des Künstler*innenkollektivs Apthk Lab

27. Januar 2022 / 14:00 - 17:30 Uhr / Im OPEN SPACE der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und online.

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Der Eintritt zum OPEN SPACE ist kostenfrei. Bitte beachten Sie die aktuelle Coronaschutzverordnung (2G+, Stand: 10.1.2022)


Am 27. Januar ist das ComArts-Projekt der Hochschule Düsseldorf eingeladen, einen Beitrag im OPEN SPACE im K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen für den Auftakt der Projektreihe Who Cares About Paradise? zu leisten.

Mit der freundlichen Unterstützung des Diversitätsfonds, der durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft bereitgestellt wird, möchten wir in diesem Jahr herausfinden, wie die Orte gestaltet sind, die für eine diverse Teilnehmer*innengruppe interessant sind und wie z.B. auch Kunsträume und Museen zu inklusiven und rücksichtsvollen Orten für eine diverse Stadtgesellschaft werden können. Um Menschen zu erreichen, die nicht vor Ort teilnehmen können, wird die Veranstaltung im Web-Kunst-Projekt digital per öffentlicher Streaminplattform begleitet.

Who Cares About Paradise? – Wer interessiert sich für das Paradies und wer kümmert sich darum?

Das Forschungsprojekt ComArts, das von Prof.*in Dr.*in Swantje Lichtenstein und Prof.*in Maria Schleiner im Januar 2021 ins Leben gerufen wurde, erforscht den Ansatz der Community Arts im deutschen Sprachraum durch die Zusammenarbeit und den Dialog mit Kollektiven und Akteur*innen, die prozessorientiert, partizipativ, kollaborativ, kollektiv, feministisch, dekolonial und/oder community-orientiert arbeiten. Ziel dabei ist es, die Sichtbarkeit unterrepräsentierter Positionen im Kunstfeld zu steigern und neues Wissen sammeln und teilen zu können.

Für den OPEN SPACE baut die Kunstsammlung Nordrhein‐Westfalen zum zweiten Mal in ihrer Geschichte eine ihrer Ausstellungshallen im K20 am Grabbeplatz in einen überdachten öffentlichen Raum um. Inmitten der Düsseldorfer Innenstadt ist dies ein Ort, wo Sie sich – ohne Eintritt zu zahlen – treffen und an unterschiedlichsten Veranstaltungen des Programms teilnehmen können. Die Gestaltung des OPEN SPACE wurde gemeinsam mit dem Kollektiv raumlaborberlin entwickelt.

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Hochschule Düsseldorf und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen.


Programm:
27. Januar 2022

14:00 - 15:15 CET
ComArts-Team: Begrüßung
Lo llevamos rizo: Workshop und Gespräch (online, 60 min)

15:30 - 16:15 CET
Pelitos locos: Performance und Gespräch (online, 45 min)

16:45 - 17:30 CET
Mur Mur: Performance und Gespräch (45 min)


Apthk Lab – A Laboratory for Caring Culture

Apotheke Lab ist ein kollaborativer Raum, der mit Künstler*innen und Gemeinschaften rund um das Wohlbefinden und die Pflegekultur arbeitet. Das Projekt wurde von Paula Pedraza gegründet.

Wild hair umfasst kontingente, in westlichen Gesellschaften unsichtbare Haarpraktiken, die durch die Linearität des Haarpflegeangebots auf dem Markt geprägt sind, und thematisiert die Geschlechtsidentität als Teil der Performance von Haaren. Haare sind in mehrfacher Hinsicht politisch, von der Art und Weise, wie wir sie tragen, über ihre Form als geschlechtsspezifische Konnotation bis hin zu Locken als Hindernis für westliche Standards der Professionalisierung, die die Grenzen subkultureller Identitäten sowie Selbstdarstellungen und sozialer Performanz berühren.
http://www.apthklab.com/
http://www.apthklab.com/wild-hair/

Paula Pedraza studierte bis 2021 postgra­dual mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln und erhielt für ihre multi­sen­so­ri­schen, sound­ba­sierten Perfor­mances, kollek­tiven szeno­gra­phi­schen Kompo­si­tionen und Instal­la­tionen den KHM-Förderpreis für Künst­le­rinnen 2018. Sie lebt und arbeitet in Wuppertal und Düsseldorf.
https://www.instagram.com/papedrazapiedrasg/

Showroom Wild Hair, mit Beiträgen von: Tomihiro Kono, Sam Fresquez und Cielito Lindo (Mur Mur), Kay Yoon mit Budding Horns (Pelitos Locos), Pablo Baresch, Valeria Montoya Giraldo


Gäste:

Pelitos Locos ist ein in Medellin - Kolumbien - ansässiger Friseur, der Frisuren entwirft, die sich an der lokalen "nea"-Kultur orientieren. Sie sind kühn und riskant, ebenso wie Haar-Accessoires, die auf lokale Sound-Genres wie "guaracha" anspielen, bei denen Frauen ihre langen Haare nach hinten schwingen, um im Club anzugeben. Pelitos Locos ist politisch und spielt mit der lokalen sozialen Plastizität.

Mur Mur ist eine Initiative, die von Valeria Oggioni in Bogota (Kolumbien) ins Leben gerufen und von Pedro Ramirez unterstützt wurde. Auf der einen Seite handelt es sich um eine Haarschneide-Initiative, bei der es darum geht, die Haare so zu stylen und zu formen, dass das natürliche Verhalten der Haare verstärkt wird, und auf der anderen Seite begleitet der grafische und selbstpublizistische Teil den Prozess und vermittelt in Form eines Fanzines und von Bildsequenzen einen Eindruck von der Praxis des Haarschneidens und der Haarpflege. Mur Mur beteiligte sich am Wild Hair Programm sowohl mit den Inhalten des Forums als auch mit Live-Haarschnitten und Publikationsmaterial, das im Showroom ausgestellt wurde.

Lo llevamos rizo ist ein Kollektiv mit Sitz in La Habana - Kuba, das sich der Information und Begleitung der Haarpflege für Kinder verschrieben hat. Sie nutzen lokale Traditionen und Materialien, um Inhalte für Eltern zu schaffen, die ihren Kindern und sich selbst Wege aufzeigen, wie sie mit den sozialen Auswirkungen von nicht linearen Haaren umgehen können, da es in der Popkultur nur wenige Hinweise darauf gibt, wie man eine gesunde emotionale Beziehung von der Grundschulbildung an aufbauen kann. Das Kollektiv geht auf eine Initiative der Kubanerin Susana Delahante Matiezo zurück, die sich zunächst mit einheimischen Frauen aus der Habana zusammenschloss, die ähnliche Anliegen in Bezug auf die Haarpflege hatten, und eine Reihe von Workshops und einen Laufsteg entwarf, auf dem Frauen aller Generationen ihre wilden Haare zeigten und modellierten.


Zusätzliche Seminarangebote:
Digital Arts Community Open House (Prof.*in Dr.*in Swantje Lichtenstein und Waltraud Blischke)
Community Arts und Spiele (Andara Shastika, Maria Wildeis)

Begleitend zur Veranstaltung finden in der Woche Seminare mit Studierenden zum Thema “community arts” vor Ort statt.


Bilder: Showroom Wild Hair, Apthk lab, fotografiert von Luise Flügge.

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