KOLLABORATIVE, KOLLEKTIVE, AKTIVISTISCHE ANSÄTZE IN KÜNSTLERISCH-ÄSTHETISCHEN PRAKTIKEN DER COMMUNITY ARTS. ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG EINES FORSCHUNGSPROJEKTS

LAZY-DAY: Who Cares About Paradise?

Event Performance Sprechen Ausstellung schlafen

Catalina Insignares, Carolina Mendonça, Daria Nazarenko, Alisa Berger, Songs for Seals, Prof.*in Maria Schleiner, Maria Wildeis, Prof.*in Dr.*in Swantje Lichtenstein, Andara Shastika, ComArts

Herzliche Einladung zu

LAZY-DAY

Samstag, 22.10.2022, 13 - 19 Uhr
Turnhalle der HSD, Gebäude 3

nickerchen / sleep as a form of understanding / lucid dreaming / collective nap / songs for seals / chillen / leisure / freizeit

Extreme Müdigkeit!

Auf dem Weg zur Arbeit, in der Mensa, am Laptop, beim Einkaufen in der Innenstadt: der doppelte Espresso und die Pfirsich-Monsterdrinks helfen nicht mehr weiter!! Was nun?!
Wir laden euch ein auf ein Nickerchen!

Das Projekt ComArts der HSD lädt in ihrer dritten und letzten Veranstaltung unter dem Titel “Who Cares About Paradise?” zu einer ganz ungewöhnlichen Veranstaltung ein: Zu einem Mittagsschlaf in der Hochschule.

Mit der Unterstützung der Künstlerinnen Catalina Insignares & Carolina Mendonça und in Zusammenarbeit mit Studierenden des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften, mit einem Vortrag und einer Übung von Daria Nazarenko über Luzides Träumen und der entspannenden Musik des Projekts Songs for Seals widmen wir die Turnhalle der HSD (Geb. 3) am 22. Oktober um zu einem Ort der Entspannung.

Wir bieten Übungen zu luzidem Träumen an und möchten darauf Aufmerksam machen, welchen Wert das Schlafen in unserer Gesellschaft hat. Schlaf macht uns stark, sich ausruhen in der Öffentlichkeit ist jedoch verpöhnt, sogar ein Zeichen von Schwäche und Faulheit in der Leistungsgesellschaft.

Mit dem Projekt ComArts möchten wir Raum schaffen, für freie Gedanken, Mut machen und gegen institutionelle und hierarchische Strukturen einen Moment des Austauschs auf Augenhöhe zu suchen.

Bring dein eigenes Kissen mit <3 <3 <3

Ablauf

13.00 Uhr Beginn

13.15 – 16.15 Uhr Kollektives Nickerchen: sleep as a form of understanding (Studierende in Kooperation mit Catalina Insignares und Carolina Mendonça)

16.15 – 16.30 Uhr Uhr Pause

16.30 – 18.00 Uhr Gruppenarbeit und Vortrag: Luzides Träumen (Daria Nazarenko)

18.00 - 18-15 Uhr Pause

18.15 – 19.00 Uhr Konzert: Songs for Seals (Alisa Berger und Maria Wildeis)


Künstler:innen

Catalina Insignares und Carolina Mendonça
Collective nap "sleep as a form of understanding: Eine Handlungsanweisung, als Score für ca. 10 Studierende und Freiwillige, die die Gestaltung eines gemeinsamen Nickerchens umsetzen.

Catalina Insignares ist Tänzerin und Choreografin. Geboren in Bogota, lebt und arbeitet sie heute in Paris. Sie studierte Tanz in Kanada und Frankreich sowie Choreografie und Performance an der Universität Gießen in Deutschland. Als Choreografin ist sie auf der Suche nach dem Moment, in dem Tanz, Berührung und Bewegung unverständliche, unapologetische Subjektivitäten und Kollektivitäten hervorbringen. Ihre Arbeit entsteht hauptsächlich durch Kollaborationen (Else Tunemyr, Miriam Schulte, Larisa Crunteanu, Zuzana Zabkova, Carolina Mendonça) in den Bereichen Inszenierung, Dramaturgie, Lehre und Performance. Seit 2017 arbeitet sie mit der Choreografin Myriam Lefkowitz zusammen, sowohl als Performerin als auch in einer Kollaboration, die Wege findet, sensorische Praktiken, die sich aus deren Arbeiten ergeben, in verschiedene soziale Kontexte einzubringen. Zurzeit nimmt sie am dritten Zyklus des Forschungsprogramms THIRD an der DAS School in Amsterdam teil.

Carolina Mendonça, die in Brüssel lebt, arbeitet mit Tanz, Theater und bildender Kunst, was eine gegenseitige Befruchtung von Wissen und eine Offenheit gegenüber verschiedenen Logiken ermöglicht. Sie schloss ihr Studium der Darstellenden Künste an der ECA-USP in São Paulo ab und erwarb mit einem DAAD-Stipendium einen Master in Choreografie und Performance an der Universität Gießen in Deutschland. Carolina hat mit Künstler:innen wie Catalina Insignares, Dudu Quintanilha, Volmir Cordeiro und Marcelo Evelin zusammengearbeitet und ihre Arbeiten unter anderem auf Festivals wie Kyoto Experiment, Festival d`Automnne, Tanz im August, Kunstenfestivaldesarts und Impulztanz präsentiert.

Daria Nazarenko (Vortrag und Gruppenübung – Luzides Träumen) beschäftigt sich als bildende Künstlerin und Choreografin in ihrer Arbeit mit dem luziden Träumen. Ein Projekt, das sie in Zusammenarbeit mit den Künstler:innen Daria Nazarenko, Cristana Negoescu, Keta Gavasheli und Andria Dolidze ist Parallel Entry Points (Düsseldorf 2020), ein Hotelzimmer, in dem sich vier Künstler:innen trafen, um eine Erfahrung fernab des Galerieraums zu machen. Die einzige Möglichkeit, diesen Raum und seine Kunstwerke zu entdecken, bestand darin, im Hotel Ufer in das Zimmer Nr. 10 zu kommen, dort allein bis zu 14 Stunden zu bleiben. Aus diesen Begegnungen ist eine Reihe von Texten und Interviews entstanden. Beim Luziden Träumen werden Sie ermutigt, Auslöser zu identifizieren, aufzuwärmen und zu schärfen, die Ihnen und Ihrem Unterbewusstsein helfen, in Ihren Träumen aufzuwachen und die Kontrolle über sie zu übernehmen. Von einfachen bis hin zu komplexeren Triggerkonzepten können Sie dann in Ihre Träume folgen oder von diesen abweichen und Ihre eigenen verwenden.
https://darianazarenko.co/

Alisa Berger und Maria Wildeis (Songs for Seals) begeben sich mit dem multimedialen Rechercheprojekt auf eine musikalische Expedition in 360°, die den Träumen aller nautischen Hunde gewidmet ist. Inspiriert von den verführerischen und synthetisch klingenden Lauten schlafender Weddellrobben, dienten Archivaufnahmen aus Grönland, Island und der Arktis als Ausgangspunkt für diese Klang-Reise, die die Künstlerinnen mit Stimme, Instrumenten und Computersoftware durchgehend umgestalteten. Um die künstlerische Forschungsreise weiter vertiefen zu können, reisten sie dank der Hilfe von ON - Neue Musik Köln e.V. und der Konzertreihe für Experimentalelektronik Polymer 2021 zum Robbenzentrum Föhr. Auf der Insel im Wattenmeer entstanden an fünf Orten verschiedene Kompositionen, die in ihrer Ästhetik den Lebensraum der Robben reflektieren.


"Who Cares About Paradise?" ist eine Projektreihe des ComArts Projekts der HSD, FB Sozial- und Kulturwissenschaften

Das Forschungsprojekt ComArts, das von Prof.in Dr.in Swantje Lichtenstein und Prof.*in Maria Schleiner im Januar 2021 ins Leben gerufen wurde, erforscht den Ansatz der Community Arts im deutschen Sprachraum durch die Zusammenarbeit und den Dialog mit Kollektiven und Akteur:innen, die prozessorientiert, partizipativ, kollaborativ, kollektiv, feministisch, dekolonial und/oder community-orientiert arbeiten.

Ziel dabei ist es, die Sichtbarkeit unterrepräsentierter Positionen im Kunstfeld zu steigern und neues Wissen sammeln und teilen zu können. Wir möchten den Beteiligten diejenigen Mittel an die Hand geben, die ihre Infrastruktur unterstützen und ein Umdenken in der Gesellschaft anstoßen.
Wenn man in der Lage sein soll, für sich selbst Raum für eine ästhetische, sinnliche, künstlerische Annäherung an die Welt zu ermöglichen, sind besonders auch soziale Netzwerke und Gemeinschaften notwendig, die beim Ausprobieren ermutigen und eine Atmosphäre der unabdingbaren, gegenseitigen Anerkennung ermöglichen. Dabei geht es auch um die Frage wie Community Arts Projekte konzipiert und organisiert sein müssen, um den Überlegungen zu Diversität und Dekolonialisierung gerecht werden zu können. Hierzu werden in der Projektreihe “Who Cares About Paradise” Ideen und Vorstellungen entwickelt, wie man miteinander ins Gespräch kommen kann, wie miteinander Dinge ausprobiert werden können.

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Hochschule Düsseldorf und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen.

Plakatgestaltung: Parissa Charghi

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